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Technik umstellen für schnellere Zeiten?
#1
Tongue 
Tag zusammen,

Bin nicht ganz sicher, ob das das richtige Forum ist ggf. gerne verschieben.

Ich bin gerade auf der Heimfahrt von Köditz und habe meinen ersten Puzzlewettbewerb sehr genossen. Insbesondere das Doppel mit meiner Mutter zu spielen war etwas, von dem wir schon vor Jahren gemeint hatten, dass wir das irgendwann auf jeden Fall mal machen müssen.

Seit ich die kompetitive Puzzleszene verfolge, habe ich festgestellt, dass fast alle Leute ans Puzzlen ziemlich anders angehen als ich. Ich lasse die Teile in der Schachtel, suche mir die raus, an denen ich bauen will und drehe erst um, wenn vielleicht noch 50-100 Teile übrig sind. So macht es mir am meisten Spaß, insbesondere auf das Umdrehen/Sortieren am Anfang habe ich überhaupt keine Lust.

Jetzt habe ich mit 1:03:33 im Einzelevent mit dieser Technik eine aus meiner Sicht sehr respektable Zeit erzielt. Ich war richtig im Flow und hatte nicht das Gefühl, dass da noch viel mehr drin gewesen wäre. Und trotzdem haben das über 40 Leute schneller hingekriegt. Jetzt frage ich mich natürlich: Sollte ich für Wettbewerbe meine Technik umstellen? Auf der einen Seite scheint ja sehr klar zu sein, dass ich auf meine Art keine Spitzenzeiten erzielen werde, auf der anderen Seite will ich auch meinen Spaß nicht verlieren.

Deswegen frage ich hier mal. Würdet ihr die Art, wie ihr Puzzle baut, anpassen, um schnellere Zeiten zu erzielen, auch wenn es euch so vielleicht weniger Spaß macht? Hat vielleicht sogar jemand schon Erfahrung damit?
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#2
Hallo AlphaCen,

erstmal herzlichen Glückwunsch zu der tollen Zeit! Vorallem mit dieser Technik würde ich so eine gute Zeit nicht schaffen. Obwohl ich erst alle Teile auf dem Tisch umgedreht habe und den Rand rausgesucht habe, war ich nur etwas mehr als 6 Minuten schneller als du.

Hast du denn schon mal eine andere Technik ausprobiert? Wenn du sortieren nicht magst, musst du das ja auch nicht. Wenn aber alle Teile umgedreht und daher gut sichtbar sind, findet man die Teile die man gerade benötigt aber viel schneller. Das reine Umdrehen dauert bei den meisten ca. 5 Minuten, das ist jetzt auch nicht so lang. Sortieren dauert natürlich länger.

Ich hab früher auch immer die Teile direkt aus dem Karton gesucht und erst ganz zum Schluss die restlichen Teile umgedreht. Das mach ich auch heute noch oft so bei 1000 Teile Puzzlen oder wenn ich ein 500er ganz gemütlich lege. Wobei ich jetzt auch manchmal im Karton alle Teile umdrehe, wenn ich das Gefühl habe, nix zu finden.
Nur wenn es mir darum geht so schnell wie möglich zu sein, dann kippe ich die Teile auf dem Tisch aus und drehe erstmal alles um.
Ich Handhabe das also ganz situationsbedingt. Und Spaß macht mir jetzt beides, weil ich eigentlich immer so puzzel wie ich es gerade will. Natürlich macht das Umdrehen nicht so viel Spaß, aber dafür macht das reine zusammenbauen danach noch etwas mehr Spaß.

Ich würde vorschlagen es einfach mal auszuprobieren. Dann siehst du schon, ob es dir das Wert ist und vielleicht sogar mehr Spaß macht, weil du schnellere Zeiten schaffst, oder eben nicht.

Viele Grüße,
Vroni
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#3
Hallo zusammen,

am Einfachsten findest du heraus, was für dich funktioniert, wenn du alle möglichen Strategien mal ausprobierst. Jeder Puzzler ist da etwas anders.
Für mich hat sich sehr schnell herausgestellt, dass schnelles Verteilen und Flippen der Teile absolut nötig ist. Nur so hat man einen guten Überblick über alles.
Sortieren finde ich langweilig, daher mache ich es im Einzel meistens nicht. Meine Zeiten sind auch besser ohne Smile

Gruß, Jörn
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#4
Danke für eure Einschätzungen.

Ich probiere dann vielleicht wirklich mal rum mit verschiedenen Techniken. Im Moment bin ich noch etwas unschlüssig, wie viel Ehrgeiz ich diesem Hobby widmen möchte. Aber interessieren, wie gut ich mit anderen Techniken wäre, würde mich natürlich schon. Interessant, dass Umdrehen ohne Sortieren so beliebt ist. Ich dachte mir, wenn ich schon die Zeit fürs Umdrehen nehme, kann ich auch gleich mit Sortieren anfangen. Vielleicht probiere ich auch mal eine hybride Strategie aus, wo ich nach der Hälfte oder einem Drittel eine Sortiersession einlege.
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#5
Hallo AlphaCen,

ich habe nach der WJPC 2022 eine spannende Zusammenfassung der WM von Karen-Puzzle gesehen. Dabei habe ich beobachtet, wie Alejandro am Tisch steht und mit beiden Händen zeitgleich puzzelt. Da dachte ich mir auch: Ich muss was an meiner Taktik ändern! Dann habe ich Kristin gesehen, die gemütlich am Tisch sitzt, mit der linken Hand den Kopf stützt und mit der rechten puzzelt. Sie sieht aus als hätte sie alle Zeit der Welt. Und sie war kaum langsamer! Und da hab ich verstanden: man muss einfach das machen, was man gut kann :-)
Aber wie die anderen auch gesagt haben, rumprobieren ist eine gute Taktik, um festzustellen, was einem liegt und wie man am Besten zurecht kommt.
Das Umdrehen der Teile zu Beginn hilft mir, mich "einzuschauen" in das Puzzle, die Farben und Strukturen wahrzunehmen und zu sehen, was mir ins Auge fällt und womit ich anfangen möchte.
Viele Grüße
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#6
Ich hab die letzten Wochenenden ein paar Experimente gemacht. Zwischenstand:

Nur Umdrehen/Rand Raussuchen bringt mir keinen entscheidenden Vorteil. Die 4-6 Minuten die ich dafür brauche, hole ich nicht wieder auf.
Umdrehen+Sortieren dagegen...: Bei einem Versuch letzten Sonntag habe ich 15 Minuten ins Sortieren investiert und trotzdem meine Bestzeit um über 6 Minuten verbessert (54:07, was jetzt meine 500er Bestzeit überhaupt ist). Das war aber vielleicht nur möglich, weil ich das Puzzle mittlerweile so gut kenne. Weitere Erkenntnis: Farben und Rand gleichzeitig Sortieren funktioniert nicht, da mache ich zu viele Fehler dabei, die mich später aufhalten.

Es bleibt spannend... es gilt, weitere Daten mit verschiedenen Puzzletypen zu sammeln. Wenn ich unter 50 min komme, fahre ich nächstes Jahr zur WM.
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